Hiob Teil 14, Gottes erscheinen
Hiob 13,5 http://bibleserver.com/text/HFA/Hiob13,5
Wenn ihr doch nur schweigen würdet, dann könnte man
euch noch für weise halten!
Interessant ist, dass Gott im Prinzip genauso „schweigt“ – was er übrigens aus meiner Sicht manchmal (zu) oft tut. D.h. Gottes schweigen ist an der Grenze des Ertragbaren.
Hiob 13,7 http://bibleserver.com/text/HFA/Hiob13,7
Wollt ihr für Gott lügen und mit falschen Aussagen
für ihn eintreten?
Hiob hat etwas Wichtiges erkannt: „Sich für Gott einsetzen kann man nur, wenn man sich wie Gott verhaltet.“ Gott will irgendwie, dass wir durch das „Gott suchen“ von ihm profitieren. Gott will anscheinend nicht einmal, dass man Partei für ihn ergreift. Es scheint so, als hätte Gott Angst, dass man falsch für ihn eintritt, weshalb man nicht für ihn eintreten soll.
Gott kann man nicht vertreten, doch als Christ sind die Stufen höher geworden. Es heisst, dass wir grössere Taten vollbringen werden, als Jesus es tat. Doch dies würde bedeuten, dass wir zumindest für Gott eintreten müssten oder Gott zugeben würde, dass wir besser sind als er. Doch ich denke, dass Gott uns schon sehr fest erzogen hat, wenn wir wirklich fähig werden, auf eigene für uns bessere Art den Job zu tun. Wir haben unsere Art, Gott hat seine, da mag es ausschauen, als wäre einer besser als der andere.
Wir schauen schliesslich aus unserer subjektiven Perspektive und erfreuen uns, wie die Gebote Gottes in Erfüllung gehen(danke Axel für die Idee).
Hiob 13,11 http://bibleserver.com/text/HFA/Hiob13,11
Sein Erscheinen wird euch zu Tode erschrecken, die
Angst wird euch packen!
Irgendwie muss Gott sich selbst sein. Er traut sich nicht, doch wenn er einmal da ist, fallen uns selbst alle Fehler ein, die wir selbst haben. Wir erschrecken und fühlen unsere eigenen Fehlnisse. Ja, es ist eigentlich so, dass Gott nur durch sein erscheinen schon richtet. Seine Präsenz alleine reicht aus, dass Gebete in Erfüllung gehen. Es ist so wie bei Pegida, am Anfang waren die Rechtsradikalen unter sich, und ihre Stimmen wirkten bedrohlich. Nur weil sie Rechtsradikale sind, ja, nur weil diese Menschen bereit sind auch dreinzuschlagen. Wenn Gott bereit wird, dass Jesus zurückkommt, dann wird sich einiges verändern, weil man nur schon bei der Bereitschaft des Kommens Gottes ihn nicht mehr verleugnen kann.
Nicht weil dann entschieden ist, wer gerettet ist und wer nicht. Dass die Entscheidung für oder gegen eine Rettung möglichst lang möglich ist, ist etwas Essenzielles. So können wir selbst unsere Zweifel über Gott haben und ihn so prüfen um so wieder klarer und stärker für Gott engagiert zu sein.
Hiob 13,13 http://www.bibleserver.com/text/LUT/Hiob13,13
Schweigt still und lasst mich reden; es komme über
mich, was da will.
Das ist ein wichtiger Teil vom Leben, der Zeitpunkt ab dem „über mich kommen kann was da will.“ Dies ist eine Bejahung zum Leben und bringt deshalb Glück. Man steht zu sich selbst und ist bereit Mysterien die das Leben zu bieten hat selbst zu erleben. Man ist quasi wieder Kontaktfreudig wie als Kind.
Hiob 13,18 http://www.bibleserver.com/text/LUT/Hiob13,18
Siehe, ich bin zum Rechtsstreit gerüstet; ich weiß,
dass ich Recht behalten werde.
Hiob wurde klar, dass er Recht hat. Ja, er weiss ja selbst, was er getan hat, sein Gewissen ist rein. Es war ja grundlos was man ihm da zugefügt hat.
Hiob 13,19 http://www.bibleserver.com/text/LUT/Hiob13,19
Wer ist, der mit mir rechten könnte? Denn dann
wollte ich schweigen und zugrunde gehen.
Hiob, war bereit zugrunde zu gehen. Im Prinzip ist dies auch eine Art von Kreuz bzw. Joch. Genau deshalb ist Jesus gestorben. Weil man nicht dreinschlagen sollte, sondern miteinander reden. Wenn nun Gespräche nicht mehr helfen, gehen viele zur Gewalt über oder es wird ihnen Gewalt angetan. Bereit sein zugrunde zu gehen bedeutet nicht Gewalt auszuüben, ja, zu Grunde gehen bedeutet, sich nicht zu wehren. Sondern anzunehmen, dass das Leben sowieso sinnlos ist, wenn man Gewalt(Zwang) ausübt. So unterbricht Hiob den Teufelskreis der Gewalt(u. Gegengewalt).
Bereit sein zu sterben und zu Grunde zu gehen ist also ein Teil von der Liebe.
Hiob 13,20-21 http://www.bibleserver.com/text/LUT/Hiob13,20-21
Nur zweierlei tu mir nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen: Lass deine Hand fern von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht;
Wichtig bei einem Streit ist zu wissen was nun die Forderungen sind. Es gibt nichts zu richten, nichts zu schlichten, wenn kein Streit, keine Forderungen, vorhanden sind. So formuliert Hiob seine Wünsche an Gott, die Bedingungen zur Kapitulation.
Übrigens sind unerfüllte Erwartungen auch eine Art zu streiten. Doch durch Erwartungen zu streiten ist falsch. Denn wir können nicht durch Druck alles erledigen. Gewisse Dinge brauchen Zeit. So hat es Hiob richtig getan, weil er eigentlich keinen Druck bei Gott ausgelöst hat. Gott ist immer noch sich selbst und entscheidet selber wie er reagieren will. Gott scheint immer noch alle Zeit der Welt zu haben.
Hiob 13,23 http://www.bibleserver.com/text/LUT/Hiob13,23
Wie groß ist meine Schuld und Sünde? Lass mich
wissen meine Übertretung und Sünde.
Beim Streiten haben beide Parteien Forderungen. Doch Gott hat seine Forderungen nicht auf den Tisch gelegt. Er wartet ab. Da mag Hiob noch so viele Argumente haben. Seine Freunde können den Streit zwischen Hiob und Gott nicht schlichten, weil Quasi Gott nicht zum Gerichtstermin erscheint bzw. man den Gerichtstermin nicht vereinbaren kann wegen schlechten Telefonleitungen.