Hiob Teil 6 – Depressives Gedankengut
In Hiob 3 bricht Hiob mit seinem Schweigen. Seine Freunde können nun seinen Gedanken zuhören. Als erstes verflucht Hiob den Tag seiner Geburt.
Er erkennt was im Prediger 4,3 steht: http://www.bibleserver.com/text/LUT/Prediger4,3
Und besser daran als beide ist, wer noch nicht geboren ist und des Bösen nicht innewird, das unter der Sonne geschieht
Die, sagen wir mal Depressivität, von Hiob hatte also alle Berechtigung. Es ist besser von all dem Bösen nichts zu wissen. Ganz im Stil von: „Was du nicht weisst, macht dich nicht heiss.“
„Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag“. Seinen Tag verfluchen. Im Prinzip stimmte Hiob der Prüfung dadurch zu bzw. nahm sein Kreuz auf sich, denn Gott hat es erlaubt ihn so hart zu prüfen. Flüche könnte man sagen, sind harte Prüfungen. Bzw. sind Flüche auch eine Last, ein Kreuz. Hast du gelebt? Dann hast du harte Prüfungen erlebt.
Der Satan bleibt sich selbst und Hiob bleibt sich selbst. Wenn wir die komplette Wahrheit erkennen wollen, müssen wir gewissermassen auch die Wahrheit hinter Satan erkennen. Satans Herrschaft beginnt also mit dem Verfluchen der Geburt. Der Fluch treibt gewissermassen an. Von nun an ist Hiob ein Getriebener.
Hiob 3,26 http://www.bibleserver.com/text/LUT/Hiob3,26
Ich hatte keinen Frieden, keine Rast, keine Ruhe, da kam schon wieder ein Ungemach!
So kommt es mir manchmal auch vor. Ich kann nicht genug der Ruhe haben, weil ein Ding nach dem anderen kommt. Ja, wie Hiob hab ich es mir ja im Prinzip auch selbst gewünscht, weil ich den Tag verflucht habe. Vermutlich kommt es davon, dass man das Leben nicht mehr steuern kann. Mit dem verfluchen macht man sich dann gewissermassen klar: „Ich kann es nicht mehr steuern.“
Es ist schlimmer einen Fluch zu haben, welchen man sich nicht selbst gewünscht bzw. nicht zugestimmt hat. Es kann nämlich auch sein, dass ein Fluch langsam anfängt im Leben zu wachsen. Doch ehrlich zu sich selbst ist irgendsowas wie Hiob es tat vonnöten, denn dann stimmt man der Last zu.
Hiob 7,15 http://bibleserver.com/text/LUT/Hiob7,15
dass ich mir wünschte, erwürgt zu sein, und den Tod lieber hätte als
meine Schmerzen.
Es ist ja
korrekt, wenn man stirbt und in eine bessere Welt zu gelangen glaubt, ist der
Tod die beste Wahl. Doch der Tod ist auch besser, weil man durch den Tod etwas
Neues erleben wird. Etwas Neues zu erleben ist immer schöner als das bisherige.
Man kann hier also sagen, Hiob wollte lieber etwas neues Schlechtes
kennenlernen, als bekanntes Schlechtes.
Doch eigentlich
im Normalzustand, sollten wir nicht den Tod lieber haben als die Schmerzen.
Denn, wenn der Tod wichtiger wird, lebt man nur noch vom Warten auf den Tod.
Nicht sehr kreativ.
Hiob 7,19 http://bibleserver.com/text/LUT/Hiob7,19
Warum blickst du nicht einmal von mir weg und lässt
mir keinen Atemzug Ruhe?
Hab ich gesündigt, was tue ich dir damit an, du Menschenhüter?
Warum machst du mich zum Ziel deiner Anläufe, dass
ich mir selbst eine Last bin?
Hiob wollte,
dass Gott ihn nicht mehr beobachtet. Hiob wusste nicht zu unterscheiden,
zwischen Gott und Satan. „Menschenhüter“ – damit ist wohl Gott gemeint. Aber
der Satan hatte Hiob in der Hand. Der Satan spielte also mit den Wörtern in
Hiobs Kopf rum.
Doch obwohl
nun Satan der Gott(bzw. Herr/Chef) von Hiob war, konnte der Satan nur das mit
Hiob tun, was Gott auch tun hätte können, sonst wäre es irgendwann aufgeflogen.
Denn gewisse Dinge kann man nicht tun wegen dem „sich selbst sein.“
Was wir uns im Kopf
behalten sollten ist etwas das ich nun mal individueller Ruf nenne. Dieser Ruf
ist gefüllt mit den Dingen, welche wir über jemanden denken zu kennen. Die
Apokalypse ist für mich ein Zeichen, dass wir nicht mehr falschen
Vorstellungen, falschem Ruf über unsere Mitmenschen, aber auch nicht über
falschen Ruf über Satan oder Gott denken. Wir müssen nicht unsere Vorstellungen
über unsere Mitmenschen anpassen. Wir müssen auch nicht unsere Vorstellungen
über Satan oder Gott anpassen. Dies sollte ohne weiteres sich wandeln, wenn
dann die Zeit gekommen ist.
Wenn nun der
Begriff „Gott“ mit guten Dingen gefüllt ist, ja mit allen positiven Wörtern,
dann ist ja klar, dass Hiob sich von Gott nicht lösen konnte. Denn, welcher
Gott es nun war spielte keine Rolle mehr, sondern die Definition von Gott war
wichtiger. In der Bibel können wir die Definition von Gott nachlesen. Man kann
sagen, dass die Definition festlegt wer Gott ist, quasi die Gottes-Definition
lässt unser Hirn nach Gott suchen. Derjenige auf den die Gottesdefinition am
besten zutrifft, ist dann Gott.
Hiob lebte also
unter der Herrschaft Satans. Für den Satan ist es anscheinend völlig normal so
wie der geplagte Hiob durch die Welt zu gehen. Der Satan hält das anscheinend
aus. Er musste das aushalten, denn nur wenn das was der Satan uns antut, er
sich es auch selbst antun würde, nur dann könnte er mit sich Eins bleiben. Wir
sind Menschen und wir lieben noch. Diese beiden Dinge sind es die für Gott
zählen. Am Ende werden alle Menschen unter der Friedensherrschaft von Gott
enden. So glaube ich es:
Jesaja 2,4 http://bibleserver.com/text/LUT/Jesaja2,4
Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
Ich glaube
an einen Gott, der es besser macht als wir’s auf Erden haben. Das bedeutet, dass
alle Menschen seinen Frieden ewig kennen dürfen.
Die Apokalypse von der Bibel, die Qualen..., genau in dieser dunklen Zeit scheint ein grosses Licht, welches jeder Mensch sieht. Die Apokalypse wird so zur schwersten Prüfung, welche gleichzeitig uns befähigt in Frieden miteinander zu leben. Denn das Licht das wir sehen ist der Frieden.
Wenn wir in Frieden miteinander leben, dann spielt es keine Rolle mehr, ob ein Mensch denn nun böse ist oder gut. Denn jeder Mensch wird friedlich mit seinen Mitmenschen umgehen.
Spätestens in letzter Sekunde wird jeder tot, das tot sein müssen wir als „pausiert“ verstehen. Wenn also jemand Unfrieden stiften würde, so würde er rechtzeitig eine Pause einlegen, auf dass er den Unfrieden nicht ausüben kann, ja so entstehen keine Fehler durch böses und somit herrscht Frieden. Wenn man die Zukunft der Menschen kennt, ist es möglich sie rechtzeitig zu pausieren, dass nichts Falsches entsteht.
So werden im schlimmsten Fall die einen tot(pause) sein(böse Variante) und die anderen friedlich(gute Variante). Theoretisch kann eine Person auf gewisse Dinge gut reagieren und auf andere böse.
Es gibt auch eine Auslegung der Apokalypse, welche ohne böse Menschen auskommt. Denn was wenn unsere Gedanken Menschen sind? D.h. was wenn ich denke „Axel ist gerade draussen“ – aber er in Wirklichkeit im Haus ist, so habe ich in meinen Gedanken eine Kopie von Axel geschaffen, welche besagt, dass Axel draussen ist. Diese Kopien, virtuelle Menschen, bzw. Objekte in der Psychiatrie, müssen nicht gerettet werden. So sind die bösen und damit verlorenen Menschen Kopien. Die realen Menschen würden gerettet.
Wir werden die Apokalypse erleben. Mit all ihrer negativen als auch positiven Seiten. So hatte Hiob seine Geburt verfluchen müssen, aber vermutlich muss das nicht jeder Mensch. Wir sind verschieden. Wir werden die Apokalypse verschieden wahrnehmen. Es wäre besser nicht geboren zu sein, d.h. im Prinzip auch, dass desto mehr Gutes ein Mensch erlebt, umso mehr Negative Dinge dazukommen. Man könnte vielleicht sagen, dass die Balance zwischen Gut und Böse aufrechterhalten werden muss. Bzw., dass sie sich selbst aufrechterhält.
Man könnte auch sagen, wenn Hiob sich verflucht, dass er eine Last auf sich nimmt, und gerade weil er sie freiwillig aufnimmt, sie ihm leichter wird. Hiob nahm so sein Kreuz auf sich. Irgendwie müssen wir ja froh sein, dass Hiob seinen Tag verflucht hat, denn wer will sowas wie Hiob erleben? Niemand. Weshalb der Fluch von Hiob dies vielleicht verhindert?