Hiob Teil 8, Aufrichtige Worte

 

Hiob 6,25        http://bibleserver.com/text/ELB/Hiob6,25

„Wie könnten aufrichtige Worte kränkend sein! Aber was weist die Zurechtweisung von euch schon zurecht?“

 

Heute ist die Ehrlichkeit ja auch ab und an abstossend. Doch wenn man aufrichtig ehrlich ist, muss man sich vor nichts fürchten.

 

Man sollte einer trauernden Person also etwas Ehrliches mitteilen, doch dieses ehrliche muss im eigenen Leben etwas Positives ausgelöst haben. Wenn man nicht aus Selbsterfahrung spricht, ist man nicht aufrichtig.

 

Hiob 8,6          http://bibleserver.com/text/LUT/Hiob8,6

wenn du rein und fromm bist, so wird er deinetwegen aufwachen und wird wieder aufrichten deine Wohnung, wie es dir zusteht.

 

Seine Freunde dachten wohl, dass Hiob nicht rein und fromm ist. Sie dachten, dass Gott den Unterdrückten, wenn sie im Recht sind schon hilft. Doch zum Beispiel Josef musste auch oft im Gefängnis leben. Es bleibt uns anscheinend nicht erspart ab und zu etwas „Böses“ zu erleben.

Wir Christen sind laut Bibel der Verfolgung ausgesetzt. Auch nicht positiv. Christen vergeben, werden dann gefangen oder getötet, ohne dass die Gnade ihr Werk dann tun kann.

Vielleicht muss einfach eine gewisse Not da sein, damit auch eine Lösung erscheint. So als ob der Druck von Gott die Nöte von uns Menschen sind, welche dann uns dazu bringen uns zusammenzuraffen und etwas zu unternehmen.

Gott zeigte hier mit Hiob übrigens ganz klar: „Niemand weiss genau wie Gott nun wirklich ist.“

Im Prinzip ist es das eine Gott zu kennen, das andere ist es unseren Mitmenschen zu kennen. Sei es ein Freund oder eben Hiob. Was ganz ungesund ist, wenn man Behauptungen von Menschen entgegennimmt, welche auf uns nicht zutreffen. Es ist eine Kunst geworden, seinen Mitmenschen zuzuhören um zu entscheiden was zu tun ist.

Es ist wie mit den Freunden von Hiob. Die Freunde schienen für sich selbst zu wissen was zu tun ist. Doch interessanter Weise gab es nichts zu tun. Es war einfach an der Zeit(lange Dauer), dass Hiob geprüft würde.

Alles zu Schulden/Verantwortung von Gott, der auf den Rat/Idee von Satan einging.

 

Hiob 2,3          http://bibleserver.com/text/LUT/Hiob2,3

Der HERR sprach zu dem Satan: … du aber hast mich bewogen, ihn(Hiob) ohne Grund zu verderben.

 

Ich sehe keinen Grund, weshalb Hiob diese Prüfung durchmachte. Es war einfach eine spontane Idee von Satan auf die Gott einging. Es hatte kein Ziel, es hatte keine Ursache. Es war völlig ohne Grund, weshalb Hiob litt. Seine Freunde sahen einfach den Gott von dem Hiob früher sprach. Diesen Guten allmächtigen Gott usw., sie sahen aber nichts von dem Guten im Leben von Hiob.

Wie will man etwas trösten, das keine Ursache hat?

Es ist ja auch mit Jesus so, dass die welche ihn gesehen haben einfacher an ihn glauben konnten, als jene die heute leben. Wenn man den Beweis sieht, geht’s viel einfacher. Evtl. müsste man auch beweisen, dass man ohne Grund leiden kann. Wenn auch nur philosophisch-logisch.

 

1.Petrus 3,17  http://bibleserver.com/text/LUT/1.Petrus3,17

Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.

 

In der heutigen Welt ist das ohne Grund leiden sehr unpopulär. Entweder man schiebt als Christ die Schuld dem Satan auch wenn nur wenig zu. Oder man schiebt die Schuld einfach den Juden in die Schuhe, weil ein paar Menschen negativ über die Juden redeten. Wegen der Asbest-Sache musste man auch nen Schuldigen finden, doch er ist sicher nicht alleine dafür verantwortlich, dass Asbest eingesetzt wurde. Wir suchen für alles einen Schuldigen, im extremsten Fall ist es z.Bsp. eine Naturkatastrophe oder ein Wunder von wem auch immer.

Darf denn eigentlich nichts einfach um sich selbst willen existieren? Beziehungsweise nicht mal um sich selbst willen, sondern einfach, weil der Mensch so sein will wie er tut?

Ist es nicht das überschwängliche Leben, welches die Gründe völlig überflüssig macht? Gott hat uns das volle Leben gewünscht. Das Leben überfliesst schliesslich, da braucht es keine Beweise, wenn es denn so ist. Genauso kann der Satan überhand nehmen, er will doch auch nur eine Existenz, wenn auch nur eine Schäbige, doch sie wird zu ihm passen.

Das Leben wird gerade durch die Grundlosigkeit in den Überfluss geraten. Einfach, weil wir uns sein dürfen, ohne nach einer Legitimation zu streben.

Wenn man dann noch selbst die eigene Schuld auf sich nimmt, das eigene Kreuz, dann stehen wir dem Überfluss sicher nicht mehr auf dem Weg.

Aufrichtige Worte haben einen Grund, in der Selbsterfahrung. Aufrichtige Worte bauen auf. Doch am Ende sollte man möglichst frei leben, d.h. möglichst ohne Bedarf von Tipps & Co bzw. Gründen, ja, selbstständig, damit man das Leben erlebt und nicht irgendwelche Wortgefechte austragen, Bücher lesen oder andere Medien konsumieren muss.